Smart Grid Solar

Überblick

Das Projekt Smart Grid Solar wurde beginnend im Sommer 2011 vom „Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung“ mit dem Wirtschaftsministerium Bayern und weiteren Partnern konzipiert. In dieser Entwurfsphase kam es zu einer Ausschreibung über die Beteiligung von Gemeinden aus Oberfranken, aus der schließlich die Städte Hof und Arzberg ausgewählt wurden.

Nach zwei Auftaktveranstaltungen im Juni und November 2012 und dem Erhalt des Zuwendungsbescheids für die Aufbauphase begann der Aufbau der Arbeitsgruppe in den von den Stadtwerken Hof zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten zum Jahresbeginn 2013. Um Haushalte in den ausgewählten Ortsteilen Epplas in Hof sowie Schlottenhof und Oschwitz in Arzberg für eine Teilnahme am Projekt zu akquirieren, veranstalteten die Projektpartner in beiden Städten Bürgerinformationsabende. In den Ortsbereichen gab es eine rege Beteiligung, so dass in vielen Haushalten intelligente Zähler sowie teilweise auch Haushaltsspeicher installiert werden konnten. Im April 2014 besuchte Frau Staatsministerin Ilse Aigner Hof und informierte sich über den Stand der Arbeiten. Die Baumaßnahmen für die Freiflächen-Versuchsanlage in Arzberg wurden im Mai 2014 begonnen und das Testzentrum fünf Monate später offiziell eröffnet. Die Baumaßnahmen für den Ortsnetzspeicher in Epplas begannen noch vor der Winterpause im Dezember 2014 und die Station wurde offiziell im April 2015 eingeweiht. Im Juli 2015 wurden in einer gemeinsamen Veranstaltung mit Bayern Innovativ in der Freiheitshalle Hof die Ergebnisse der Aufbauphase vorgestellt, welche Ende 2015 ihren Abschluss fand. In diesem Zeitraum wurde auch der Zuwendungsbescheid für die Demonstrationsphase erlassen, welche mit dem Kalenderjahr 2016 beginnen konnte.

Der Fokus in der Demonstrationsphase lag vor allem auf der Vertiefung der Ergebnisse, der detaillierten Untersuchung und Modellierung von Komponenten sowie der Entwicklung von Monitoring- und Betriebsstrategien. Die implementierte Erfassung von Messdaten wurde fortgeführt, um bereits erarbeitete Ergebnisse zu bestätigen und mit einem breiteren Datenfundament zu untermauern. Neben einer Vielzahl an wissenschaftlichen Konferenzbeiträgen, Veröffentlichungen, studentischen Abschluss- und Studienarbeiten sowie Führungen für Besuchergruppen aus aller Welt fanden die Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Projekt in Form der Broschüre „Ergebnisse aus SGS - 10 Fragen 10 Antworten“ ihren Weg an die Öffentlichkeit. Dieses Format war das Ergebnis der Abstimmung zwischen den Projektpartnern und der Diskussionen im abschließenden Review-Workshop sowie dem letzten Projekttreffen im April bzw. Mai 2017. Die Betrachtung zehn konkreter Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven spiegelt die interdisziplinäre Aufstellung und Herangehensweise des Projektteams sowie die Breite der betrachteten Themen wider. Nach fast fünf Jahren endete das Projekt Smart Grid Solar im August 2017, nicht ohne in Hochfranken eine weitreichende Infrastruktur als Grundlage für zukünftige Forschung geschaffen zu haben: sei es durch die Installation technischer Komponenten, das Vernetzen verschiedener Akteure aus dem Energiesektor oder dem Einbeziehen von privaten Haushalten mit Pioniergeist. Daran anschließende Forschung findet aktuell bereits in den Projekten C/sells und neos statt.

Projektziele

Das Hauptziel des Vorhabens war es, Methoden und Technologien zu entwickeln, mit denen der erneuerbare Stromanteil (und insbesondere der Photovoltaikstrom-Anteil) am bayerischen Erzeugungsmix erhöht und nachhaltig in eine Vollversorgung überführt werden kann. Dazu waren Fortschritte in folgenden Bereichen geplant:

  • Steuerung und Regelung des Stromnetzes durch kurzfristige dezentrale und zentrale Zwischenspeicher beziehungsweise durch Nutzung von intelligenten gesteuerten Verbrauchern und Erzeugern im Gesamtsystem
  • Weiterentwicklung und Anpassung von Komponenten zur Unterstützung einer Netzstabilisierung im Nieder- und Mittelspannungsbereich
  • Entwicklung von Simulations- und Optimierungsmodellen zur Begleitung und Vorhersage eines Volllastszenarios „erneuerbare Energieerzeugung 2050“
Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt